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Mythen und Fakten zum Sonnenschutz

Bereits seit Anfang April ist die UV-Strahlung wieder so stark, dass ein Sonnenschutz erforderlich ist. Das gilt insbesondere für Menschen, die im Freien arbeiten. Doch gerade beim UV-Schutz halten sich hartnäckige Irrtümer in den Köpfen der Menschen fest. Wir klären auf. 

Dass man sich vor zu viel UV-Strahlung schützen sollte, ist allgemein bekannt und es weiss auch jeder, dass man sich eincremen und die Mittagssonne komplett meiden sollte. Doch warum braucht es Sonnencreme eigentlich und wie hilft sie wirklich?

Fakten

Warum braucht es Sonnencreme

Die Sonne strahlt sogenannte unterschiedliche Lichtquellen aus, welche mit verschiedenen Wellenlängen auf die Erde und somit auch auf Objekte, Tiere und Menschen treffen. Die sogenannten ultravioletten Strahlen (UV) werden dabei in drei Typen unterteilt:
  • UV A: 95% der UV-Strahlen, die auf die Erdoberfläche auftreffen.
  • UV B: 5% der UV-Strahlen, die auf die Erdoberfläche auftreffen. (Führen fast 1000-mal schneller zu einem Sonnenbrand.)
  • UV C: Werden in der Atmosphäre absorbiert und gelangen nicht auf die Erdoberfläche.
UV-Strahlen sind für das blosse Auge unsichtbar und nicht spürbar auf der Haut. Jedoch sind sie sehr energiereich und deshalb schädlich und können in kurzer Zeit Verbrennungen auf der Haut und Augenschäden verursachen.
 
Sonnencreme reflektiert die UVA und UVB-Strahlung der Sonne auf der Haut. Das kommt von besonderen Zusätzen in der Creme. Diese dringen in die Hornschicht der Haut ein und wirken erst in Verbindung mit ihr.
 

Welchen Lichtschutzfaktor braucht es?

Das hängt zuallererst vom Hauttyp ab. Die meisten Europäer besitzen Hauttyp 1-3 und können damit ohne zusätzlichen Schutz 10-30 Minuten im Freien verweilen.
 
Der Lichtschutzfaktor beschreibt die Verlängerung der Eigenschutzzeit der Haut. Das bedeutet, jemand, der ohne Schutz etwa 10 Minuten in der Sonne bleiben kann, bis er einen Sonnenbrand bekommt, kann mit Lichtschutzfaktor 30 schon 5 Stunden draussen bleiben.
 
Wählen Sie deshalb eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF/SPF), der Ihrem Hauttyp, aber auch Ihrer Tätigkeit und Ihrer Umgebung entspricht. Am besten verwenden Sie ein Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 SPF.
 


Bilder © Schweizer Krebsliga.

  • Hauttyp 1
    • Haut: sehr helle, sehr empfindliche Haut
    • meist Sommersprossen
    • Augen: helle Augen, meist blau
    • Haare: blond, rot
    • keine Bräunung
    • Sonnenbrand: sofort
    • Eigenschutz: 5 - 10 Minuten
  • Hauttyp 2
    • Haut: helle, empfindliche Haut
    • oft Sommersprossen
    • Augen: helle Augen, blau, grün, grau
    • Haare: blond
    • langsame Bräunung
    • Sonnenbrand: schnell
    • Eigenschutz: 10 - 20 Minuten
  • Hauttyp 3
    • Haut: hellbraun, mittelhell
    • Augen: helle oder dunkle Augen
    • Haare: dunkelblond bis braun
    • einfache und langsame Bräunung
    • Sonnenbrand: manchmal
    • Eigenschutz: ca. 30 Minuten
  • Hauttyp 4
    • Haut: bräunliche, wenig empfindliche Haut
    • Augen: dunkle Augen, meist braun
    • Haare: dunkelbraun - schwarz
    • schnell und tiefe Bräunung
    • Sonnenbrand: selten
    • Eigenschutz: ca. 45 Minuten
  • Hauttyp 5
    • Haut: dunkle, wenig empfindliche Haut
    • Augen: dunkel
    • Haare: schwarz
    • Sonnenbrand: selten
    • Eigenschutz: ca. 60 Minuten
  • Hauttyp 6
    • Haut: sehr dunkle, wenig empfindliche Haut
    • Augen: dunkel
    • Haare: schwarz
    • Sonnenbrand: sehr selten
    • Eigenschutz: ca. 90 Minuten

Wie viel braucht es?

Mehr als Sie denken! Oder anders gesagt "So viel, bis es unangenehm ist!"

Denn es spielt keine Rolle, wie hoch der Lichtschutzfaktor ist, wenn Sie nur ein wenig Sonnenschutzmittel auftragen. Dann funktioniert die Verbindung der Hornschicht und der Zusätze der Sonnencreme nicht mehr und die Reflexion fällt zu schwach aus. Hier gilt also die Regel "mehr ist mehr". Theoretisch sollten Sie 2gm/cm2 für den gesamten Körper benutzen, also rund 30 Gramm, was ungefähr 7 Kaffeelöffeln entspricht.

Da dies meist schwierig abzumessen ist, hier ein kleiner Tipp: Bringen Sie die Sonnencreme von Ihrer Zeigefingerspitze bis zum Ende Ihres Fingers an. Benutzen Sie diese Menge mindestens 7x, um Ihrem Körper einzucremen.

Wie lange ist Sonnencreme haltbar?

Ungeöffnet sind Sonnencremes (egal in welcher Form) mindestens 30 Monate ab Herstellerdatum haltbar. Nach dem Öffnen ist eine Sonnencreme in der Regel noch min. 6 - 12 Monate gut zur Benutzung.

Achtung: Sonnencremes sind sehr lagerempfindlich. Liegt sie beispielsweise im Auto und wird zu heiss, kann es einen Einfluss auf den Lichtschutzfaktor haben! Dieser nimmt mit grosser Hitze und auch mit längerer Lagerung stetig ab.

Deswegen sollten Sie angefangene Sonnencremes am besten in der gleichen Saison aufbrauchen.

Zusatz-Tipp: Riecht die Creme seltsam oder gar ranzig, sollten Sie sie auf jeden Fall gleich entsorgen!

Mythen und Irrtümer

Bräune schützt die Haut

Auf vorgebräunter Haut kommt es zwar seltener zum Sonnenbrand, sie leidet aber trotzdem unter den Strahlen. Das zeigt sich zum Beispiel durch eine frühzeitige Hautalterung, wie Falten und Flecken. Deswegen sollten Sie auch gebräunte Haut gleich behandeln wir ungebräunte und gut eincremen.

Wer sich häufig eincremt, kann länger in der Sonne bleiben

Ein weit verbreiterter Mythos, der so leider nicht stimmt. Mit einer Sonnencreme wird der Eigenschutz der Haut verlängert. Also die Zeit, bis ein Sonnenbrand entsteht. Nachcremen verlängert die Zeit nicht! 

Es ist aber trotzdem wichtig z.B. nach dem Kontakt mit Wasser nachzucremen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Leider ist auch das nicht wahr. Wolken, Sonnenschirme oder Bäume filtern nur einen Teil der schädlichen UV-Strahlen. Auch im Schatten kann also ein unerwünschter Sonnenbrand entstehen. 

Halten Sie sich deswegen, wenn immer möglich, während der Mittagszeit von 11 - 15 Uhr im Inneren auf.

Sind Sie sich sicher?